Etwas Geschichte …
Vom traditionellen Kriegerverein zum sozial engagierten Sportschützenverein mit Tradition
Die Wurzeln der Kyffhäuser liegen in einem Kriegerverein aus dem Jahre 1786, mit einer mittlerweile über 225-jährigen Tradition.
Ziele waren es damals kameradschaftlich füreinander einzustehen, die aus den Kriegen heimgekehrten Verwundeten und Kranken zu betreuen, die Witwen und Waisen der Gefallenen zu unterstützen und den verstorbenen Kameraden ein ehrenvolles Begräbnis zu sichern.
Die Pflege der soldatischer Tradition sowie mit Gewehren auf Scheiben zu schießen, waren die selbstgewählten Verpflichtungen, die sich die Angehörigen der Wangeriner Stammkameradschaft im Gründungsjahr 1786 in Pommern auferlegten.
Mit 40 Vereinen begann der „Deutsche Kriegerbund“ im Frühjahr 1872 die ursprüngliche Verbandsbildung der deutschen Kriegervereine. Im Jahre 1878 versuchte man, mit Genehmigung des Kaisers Wilhelm I., die Vereinigung sämtlicher deutscher Kriegervereine herbeizuführen, was allerdings nicht gelang.
Am 9. März 1888 verstarb Kaiser Wilhelm I.. Der damalige Schriftführer, der Geheime Regierungsrat Prof. Dr. Westphal, stellte am 12. März 1888 im Vorstand des Deutschen Kriegerbundes den Antrag, dem Reichsbegründer ein gemeinsames Denkmal von den ehemaligen deutschen Kriegern und Soldaten zu errichten und dessen Kosten aus freiwilligen Beiträgen ehemaliger deutscher Soldaten aufzubringen. Bis zum Kriegsende 1918 existierte der damalige Deutsche Kriegerbund neben anderen eigenständigen Landesverbänden.
Nach Ende der Monarchie wurde es notwendig, die Ziele des Kriegerbundes den neuen Verhältnissen anzupassen. Dies geschah auf dem Abgeordnetentag zu Kassel im Jahre 1919, verbunden mit organisatorischen Änderungen innerhalb des Kyffhäuserbundes.
Vom 1. Januar 1922 benannte sich der Kyffhäuserbund in „Deutscher Reichskriegerbund Kyffhäuser“ und der Deutsche Kriegerbund in die „Deutsche Krieger-Wohlfahrtsgemeinschaft“ um. Im Jahre 1936 gründete sich dann die KSSK Witten als eigenständiger Verein.
Bis 1943 existierte die Kyffhäuser Kameradschaft in Witten-Heven, die durch die Nationalsozialisten, der „im Zuge der kriegsnotwendigen Organisationsvereinfachung“ aufgelöst wurde. 1951 wurde die Gründung des Kyffhäuserbundes wieder zugelassen und schon im Jahre 1952 fand die erste Zusammenkunft der Kameradschaft Heven statt, die zur Wiedergründung der Kyffhäuser Kameradschaft Heven aus dem Jahre 1936 führte.
In den Anfangsjahren trainierten neben den privaten Schützen auch die Polizei aus Witten und Bochum. Es wurden 25 m, 50 m und 100 m Schießbahnen auf dem Freigelände errichtet. Diese Anlage ist leider seit Jahren geschlossen. Hier gibt es inzwischen neues Leben durch den Paintball-Sport. Geblieben sind der eingetragene Vereinsname, der KSSK Witten e.V. und der aufwendig renovierte Luftdruckwaffenschießstand.
Im Laufe der Jahre haben sich die Vereinsziele gewandelt und die Kyffhäuser engagieren sich heute im sozialen und sportlichen Miteinander. Seit über 80 Jahren ist unsere Sportschützengemeinschaft wieder ein Bestandteil des kulturellen und sportlichen Angebotes in Witten.
Wir sind ein moderner Verein, der den Schießsportbegeisterten die Möglichkeiten bietet, ihrem Hobby, bzw. Sport nach zugehen. Unser Training findet zurzeit einmal die Woche mittwochs auf unserem Luftdruckwaffenschießstand, in den Wettkampf-Disziplinen LG1, LGA1, LP1 und LPA1 statt. Hier wird mit dem Luftgewehr und der Luftpistole auf einer 10 Meter Distanz geschossen.
Unsere modernen Sportwaffen werden mit Druckluft betrieben, um das Geschoss, den sog. Diabolo, Kaliber 4,5 mm, zu beschleunigen. Im Gegensatz dazu verwenden Feuerwaffen Patronen mit Schießpulver als Treibladung zur Beschleunigung des Geschosses. Auf die Distanz von 25 oder 50 Metern wird bei uns hauptsächlich das sog. Kleinkaliber von 5,6 mm, Randfeuerpatrone benutzt. Das Ziel ist aber auch hier eine Pappscheibe.
Die Wettkampf-Disziplinen Klein- und Großkaliberpistole, Kleinkalibergewehr aufgelegt, Freie Pistole sowie Großkalibergewehr werden auf benachbarten Schießständen bedarfsgerichtet trainiert.
Wir gehören dem anerkannten Schießsportverband Kyffhäuserbund e.V., Landesverband Westfalen-Lippe, Kreisverband Ruhr2 an. Details zur Geschichte des Kyffhäuserbundes finden Sie unter
http://www.kyffhaeuserbundev.de und in der Freien-Online-Enzyklopädie Wikipedia. Als Wittener Verein sind wir ebenfalls dem Westfälischen Schützenbund, WSB, und dem Schützenkreis Witten angeschlossen.
Doch wie hängen Schießen und Sport – „Schießsport“ – zusammen? Ein jedermann bekanntes und gesellschaftlich anerkanntes Beispiel ist
– Biathlon – Schießen und Skifahren. Unsere Definition des Wortes Sport ist in erster Linie der vergleichende Wettbewerb. Beim Präzisionsschießen nimmt der Körper eine eher statische Rolle an, Treffen ist Kopfsache. Unabhängig davon lebt jeder Verein von den Menschen, die ihn bilden. Hier haben Sie die Möglichkeit, sich selbst ein Bild zu machen.
Der verantwortliche Umgang mit den Sportgeräten ist eine Selbstver-ständlichkeit und die Sicherheit im Umgang mit Waffen hat bei uns oberste Priorität. Auf unserer vereinseigenen Schießanlage wird nur mit Luftdruckwaffen geschossen. Wegen der niedrigen Anfangsgeschwindigkeit des Geschosses stellt diese Disziplin die höchsten Anforderungen an den Schützen.
Sollten wir Ihre Neugier geweckt haben, können wir gerne einen Termin für ein Probetraining vereinbaren.
1 näheres finden Sie unter Anschlagsarten
2 Zusammenschluss Kreisverband Bochum und Dortmund/Herne in 2015